Nach 2014 habe ich keinen Jahresrückblick geschrieben, weil 2014 das schlimmste Jahr meines Lebens war und ich darauf in dieser Zeit nicht zurückblicken wollte. Ich weiß, dass viele Menschen auf dieser Welt viel Schlimmeres erlebt haben als ich, doch Leid ist ja immer etwas sehr persönliches und subjektiv empfunden nicht vergleichbar. 2014 hat mir so viele Menschen innerhalb kürzester Zeit genommen, dass ich den einen nicht mal wirklich betrauern konnte als schon der nächste kam. Drei meiner engsten Bezugspersonen waren innerhalb von 6 Monaten einfach für immer gegangen. Von zweien konnte ich mich nie verabschieden. Das zu akzeptieren war wohl eine der schwersten Aufgaben, die ich bisher bewältigt habe. Nach 2015 war ich vor allem froh, dass 2014 sich nicht nochmal wiederholt hat. Irgendwie komisch, oder? Als hätte sich die Welt gedreht. Denn plötzlich bist du einfach für Dinge dankbar, die du vorher als so normal angesehen hast. Das Schicksal ändert deine Sichtweise. Dann hatte ich erstmal die Kraft durchzuatmen und das Herz Schritt für Schritt wieder zu öffnen. Ich hab viel nachgedacht und mich zum ersten Mal im Leben richtig kennengelernt. Den Entschluss gefasst, dass alle Schicksalsschläge im Leben dich auch ein Stück näher zu dir selbst bringen. Denn du lernst nicht nur den Schmerz kennen sondern auch die Dankbarkeit. Dankbarkeit nicht nur für das, was du gegenwärtig hast sondern auch für die Vergangenheit: für das, was du erleben durftest. Auch dann, wenn es vorbei ist. Wenn jeder Moment der Liebe ein Geschenk ist, dann bin ich unglaublich reich beschenkt worden in meinem Leben. Ich weiß, dass es schwer ist, durch den Schleier hindurchzusehen, wenn du kaum etwas erkennen kannst. Wenn deine Augen müde sind und es dir schwer fällt, sie aufzuhalten. Doch dahinter liegt die wichtigste Erkenntnis: Du allein sitzt am Steuer. Fahre den Zug deines Lebens in eine gute Richtung. Übernimm Verantwortung für deinen Schmerz aber auch für deine Hoffnung. Denn vor allem die Steine auf dem Weg helfen dir, den Weg selbst zu schätzen, oder? Du lernst dabei nicht nur deine Grenzen kennen sondern auch deine tiefsten Wünsche. Du lernst, wofür du wirklich lebst und leben willst. Wenn das Leben dich erschüttert stellt sich irgendwann die Frage nach dem Zweck deiner eigenen Existenz. Wieso bist du überhaupt hier? Ja, der Grund wieso wir hier sind – ich, du, wir alle – ist der Anfang der wichtigsten Reise. Wie ein Zug, der dich nach Hause bringt. Zu dir selbst. Zu deiner Berufung. Zu grenzenlosem Glück. Zu Zufriedenheit, die von nichts mehr abhängig ist aber für alles offen. Ich habe mich dafür entschieden, auf meine innere Stimme zu hören. Denn sie war nach all den Verlusten lauter denn je. Ist das komisch? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass sie da war und dass ich sie hören wollte. Vielleicht habe ich sogar nach ihr gesucht? Egal, das war die beste Entscheidung meines Lebens. Im Leben treffen wir viele gute Entscheidungen aber für mich ganz persönlich war das die Beste. Ich hab gelernt, dass sich das Wiederaufstehen lohnt. Es lohnt sich immer. Ich sag nicht, dass es einfach ist. Ich hab es selbst erlebt. Ich bin heute stärker als damals. Trotzdem bin ich noch lange nicht am Ende des Weges angekommen aber ich bin ein großes Stück weiter. Ich weiß, dass du all deinen Mut zusammen nehmen musst. Aber wenn ich eins gelernt habe, dann ist es, dass die größte Freiheit unseres Lebens darin besteht, dass wir uns jeden Tag entscheiden können, welche Perspektive wir auf das Leben haben möchten. Wenn wir selbst unsere Perspektive auf die Dinge ändern, ändern sich die Dinge auf wundersame Weise selbst. Nach jeder Nacht kommt ein neuer Morgen. Und so kam es, dass 2016 eins der schönsten, erfolgreichsten Jahre meines Lebens werden sollte. Ich bin zufrieden. Ich bin wieder mehr bei mir selbst. Ich bin verliebt in das Leben und in Johann. Ich bin so dankbar für unsere Familie, für unsere supermegageilen Freunde und für jeden von Euch, der unser Leben schon irgendwie bereichert hat. Es hätte auch anders kommen können. Aber wieso ist es nicht anders gekommen? Ich glaube es hat viel mit uns selbst zutun. Ich bin glücklich, weil ich mich dafür entschieden habe, dass ich das Leben lieben will. Weil ich dankbar sein will. Ich will meine Lebenszeit und die der anderen mit Freude und Hoffnung füllen. Ich möchte ein Licht sein, nicht der Schatten. Es gelingt mir nicht immer und das finde ich auch garnicht schlimm. Denn dafür bin ich Mensch. Wir alle sind Menschen. Wir dürfen stolpern und scheitern aber wir müssen wieder aufstehen.
Wir müssen einander an die Hand nehmen und dieses Leben nutzen, um wirklich zu leben.
Ich wünsche euch allen, dass 2017 das Beste für euch bereithält. Dass ihr Spaß habt und eure Träume verwirklichen könnt. Dass ihr an euch und an andere glauben könnt. Möget ihr immer spüren, dass die Liebe die Antwort auf alle unsere Fragen ist. Ich wünsch euch das wunderbarste Jahr eures Lebens. Und weil ich so dankbar bin für dieses wunderbare Jahr 2016, das uns so viel Freude gebracht hat, möchte ich mit euch einige der für mich emotionalsten und lustigsten Momente unserer Hochzeit teilen. Die weniger “perfekten” Bilder sondern die echten, die ich wirklich liebe, weil sie ganz viel für uns ausdrücken. Ich hoffe, dass sie euch genauso berühren wie mich.
Ich umarme euch & einen dicken Knutscher!
Eure Hannah